Ein Bericht von Jen Johnson, Lahash
Tief im kenianischen Rift Valley kultiviert ein einzigartiges Kinderheim Glauben, Familie und Landwirtschaft.
Joseph und Jane hatten ein System zur Aufteilung der wichtigsten Familienpflichten. Jane kümmerte sich um die kleine Yvonne, und Joseph tat sein Bestes, um für sie zu sorgen. Das klingt ziemlich typisch für viele Familien, doch warum nur hat ihr System die Aufmerksamkeit der Nachbarn auf sich gezogen?
Zum einen beschaffte sich Joseph Nahrung für seine kleine Familie, indem er nach Essen suchte, bettelte oder stahl. Außerdem war er gerade mal fünf Jahre alt. Jane, seine ältere Schwester, war ungefähr sieben Jahre und Yvonne war noch ein Kleinkind. Diese drei kleinen Geschwister waren ganz auf sich allein gestellt. Sie überleben, aber nur knapp.
Die Vision für das Nipe Tumaini Children's Home nahm Gestalt an, noch bevor Jane, Joseph und Yvonne geboren wurden. Als Benson Mungai vor Jahren mit der Rodung von Buschland im kenianischen Rift Valley begann, war es für Kinder wie sie gedacht. Benson wuchs selbst auf einem Bauernhof auf und fühlte sich berufen, gefährdeten Kindern beizustehen, die sonst nirgendwo anders hingehen können. Er erinnert sich, wie er selbst als Kind Tag für Tag eine Machete in der heißen Sonne schwang, im Rhythmus der Kinder, für die Kinder, für die Kinder, für die Kinder.
Bensons Vision für eine nachhaltige Farm passte perfekt zu der Vision von Rice & Beans Month, und dadurch gewonne Einnahmen flossen in sein Projekt, noch bevor überhaupt schon Kinder im Heim lebten. Ein Tröpfchenbewässerungssystem wurde angeschafft, so dass er Obst und Gemüse anbauen konnte, um die Ankunft der Kinder vorzubereiten. Die erste kleine Gruppe bestand aus Joseph, Jane und Yvonne. Sie schlossen sich Benson und seiner Frau Eunice im November 2015 in Nipe Tumaini an. Benson beschreibt den Tag, an dem sie kamen, als den glücklichsten Tag seines Lebens.
Aufgrund ihres Lebens vor Nipe Tumaini hatte Joseph die Angewohnheit, schnell Essen für sich und seine Schwestern zu schnappen, immer aus Angst, dass es nicht genug geben würde. Diese Angst ließ nach, denn Tag für Tag, Monat für Monat, gab es landwirtschaftliche Lebensmittel, die alle Kinder so gut ernährten. Joseph und seine Schwestern haben sich in ein neues Familiensystem eingelebt, in dem sie einfach Kinder sein dürfen.
Benson hat nicht aufgehört, für die Farm und die Kinder zu träumen, und Rice & Beans Month hilft weiterhin dabei, diese Träume zu verwirklichen.
Im Jahr 2017 finanzierte Rice & Beans Month ein bedeutendes Upgrade des Tropfbewässerungssystems der Farm. Jetzt hat Benson einen 200.000 Liter großen Erdtank und eine Solarpumpe im Visier, mit der sie einen viel größeren Teil ihres 10 Hektar großen Grundstücks bewässern können. Sein Ziel ist es, dass die Farm alle bei Nipe Tumaini ernähren kann, mit Überschüssen, die in den nahegelegenen Städten und Dörfern verkauft werden können. Der Bau eines zweiten Hauses, in dem eine neue Gruppe von Kindern und Hauseltern untergebracht werden soll, ist im Gange.
Zwei Jahre nach seiner Ankunft bei Nipe Tumaini lernt Joseph nun einige landwirtschaftliche Grundlagen von Benson. Er bettelt nicht mehr um Essen, sondern hilft mit, es anzubauen. Er ist stolz darauf, dass er frisches Grünzeug ernten und die Tiere füttern kann. Jane lernt von Eunice Kochkünsten in der Küche. Die kleine Yvonne ist begeistert, die Nipe Tumaini Academy mit ihrer Schwester und ihrem Bruder zu besuchen. Alle drei lernen in Bibelstunden und lieben das Leben auf der Farm, die Benson für sie und die anderen Kinder geplant hat.
Das Konzept hinter Rice & Beans Month ist einfach: Essen Sie preiswerte Mahlzeiten und spenden Sie das Geld, das Sie sparen, damit es zur Verbesserung der Ernährung von gefährdeten Kindern verwendet werden kann. Diejenigen, die diese Idee annehmen, tragen dazu bei, die Gefahr des Hungers für Joseph, seine Schwestern und die Hunderte von Kindern zu beseitigen, die Lahash in ganz Ostafrika bedient. Nicht nur das, Rice & Beans Month sendet eine starke Botschaft an diejenigen, die sich vergessen fühlen: Es gibt Menschen aus der ganzen Welt, die bereit sind, Opfer zu bringen, weil sie wissen, dass es einen Unterschied für die Kinder, für die Kinder, für die Kinder, für die Kinder, macht.
Mehr über den Rice and Beans Month findest du auf: eatriceandbeans.com
Dienstag, 13. Februar 2018
Donnerstag, 8. Februar 2018
Manchmal fehlt mir ein eiskalter Tag im Schnee
Interessante Einblicke in das Leben einer deutschen Afrikakorospodentin in Nairobi. Wie räumt man am besten mit alten Klischees auf? Man bedient Neue :-)
Freitag, 2. Februar 2018
Was kann ich schon tun?
Manchmal denke ich über die Ungerechtigkeit auf dieser Welt nach. Ich höre die Meldung, dass 82 % des Vermögens dieser Welt 1 % der Menschen gehört und die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung mal wieder überhaupt nicht vom Vermögenswachstum profitiert hat. (Quelle: Oxfam) Ich höre, dass Deutschland noch mehr Waffen in die Welt liefert als je zuvor, obwohl man sich doch anderes vorgenommen hatte. Ich denke daran, wer wohl den Kakao gepflückt hat, oder die Bananen in meinem Müsli? Was ist mit den Klamotten, die ich anhabe und mit denen, die ich schon wieder ausmisten muss, weil sie nicht mehr in meinen Schrank passen? Wer hat sie genäht, was hat die Person dafür bekommen, wie viel muss sie wohl arbeiten, um zu überleben? Was ist mit all den jungen Menschen in Afika, die keine Perspektive auf ein besseres Leben haben, weil Armut, Dürren, Hunger, Krankheit und Gewalt ihnen keine Chance geben?
Dann denke ich daran, wie privilegiert ich bin. Wann wurde ich schon mal wirklich ungerecht behandelt? Ich meine zu meinem Nachteil natürlich, denn zu meinem Vorteil passiert viel Ungerechtes auf dieser Welt. Bin ich daran Schuld? Ist es das System? Könnte ich etwas dagegen tun? Ich kann nicht sagen, ich hätte es nicht gewusst, ich könnte nur sagen, ich habe keine Lust etwas zu ändern. Ausreden kann ich finden, wenn ich sie suche, aber sie sind nicht wirklich belastbar. Wenn ich mich informiere und nicht wegschaue, dann ist sie einfach da, dann schreit sie zum Himmel, die Ungerechtigkeit und ich kann meine Augen nicht vor ihr verschließen.
Ich bewundere Leute, die sie anprangern, die protestieren, demonstrieren und sich konstruktiv dafür einsetzen, dass diese Welt etwas gerechter wird – Respekt!
Und ich frage mich, was kann ich tun, was ist meine Aufgabe? Eigentlich ist sie mir mehr zugefallen, als dass ich sie gesucht hätte. Es ist die Idee, das zu tun, was ich tun kann. In meinem Umfeld, mit meinen Möglichkeiten, mit meinen Freunden, mit den Erfahrungen, die ich gemacht habe und dem, was ich gelernt habe. Alles, was ich dazu gebe, ist nur die Bereitschaft dafür, Verantwortung zu übernehmen, die Aufgabe zu tun, die vor mir liegt.
Sie heißt „Nipe Tumaini – es gibt Hoffnung“ und der Name ist Programm. Kindern in Kenia Hoffnung zu geben, ist für mich zu einer Aufgabe geworden, die mich ausfüllt, die mich begeistert, die mich braucht.
Was ist deine Aufgabe?
Johannes
Dann denke ich daran, wie privilegiert ich bin. Wann wurde ich schon mal wirklich ungerecht behandelt? Ich meine zu meinem Nachteil natürlich, denn zu meinem Vorteil passiert viel Ungerechtes auf dieser Welt. Bin ich daran Schuld? Ist es das System? Könnte ich etwas dagegen tun? Ich kann nicht sagen, ich hätte es nicht gewusst, ich könnte nur sagen, ich habe keine Lust etwas zu ändern. Ausreden kann ich finden, wenn ich sie suche, aber sie sind nicht wirklich belastbar. Wenn ich mich informiere und nicht wegschaue, dann ist sie einfach da, dann schreit sie zum Himmel, die Ungerechtigkeit und ich kann meine Augen nicht vor ihr verschließen.
Ich bewundere Leute, die sie anprangern, die protestieren, demonstrieren und sich konstruktiv dafür einsetzen, dass diese Welt etwas gerechter wird – Respekt!
Und ich frage mich, was kann ich tun, was ist meine Aufgabe? Eigentlich ist sie mir mehr zugefallen, als dass ich sie gesucht hätte. Es ist die Idee, das zu tun, was ich tun kann. In meinem Umfeld, mit meinen Möglichkeiten, mit meinen Freunden, mit den Erfahrungen, die ich gemacht habe und dem, was ich gelernt habe. Alles, was ich dazu gebe, ist nur die Bereitschaft dafür, Verantwortung zu übernehmen, die Aufgabe zu tun, die vor mir liegt.
Sie heißt „Nipe Tumaini – es gibt Hoffnung“ und der Name ist Programm. Kindern in Kenia Hoffnung zu geben, ist für mich zu einer Aufgabe geworden, die mich ausfüllt, die mich begeistert, die mich braucht.
Was ist deine Aufgabe?
Johannes
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