Drei Nächte länger als geplant, saß die Kenia-Reisegruppe in ihrer Unterkunft in Mitten des Nationalparks fest. Vieles war geplant, die Vorfreude war groß. Doch wie so oft, kam es ganz anders als gedacht: Das Auto strandete im Park und somit keine Safari für die Jungs, keine Gnu-Wanderung für Johannes - von der er schon vor der Abreise minutenlang geschwärmt hat. Michi freute sich besonders auf die Giraffen, Marietta wollte unbedingt Löwen sehen.
Einige Wünsche haben sich doch noch erfüllt, andere bis zum Ende nicht. Gott hat beschenkt: die Gnus kamen zum Fluss direkt vor der Unterkunft, selbst Giraffen waren von der Veranda aus zu sehen. Größere Hütten wurden vom Personal ohne Aufpreis bereitgestellt.
Aber es gab auch viel Enttäuschung und Frust. Morgendlich wurden hoffnungsvoll Koffer gepackt - vergeblich. Zu Essen gab es viel Weißbrot, die Büsche in der Gegend waren bekannt, der Hintern tat vom Sitzen weh.
Viel Potential also, dass eine Gruppe mal an ihren Grenzen kommt. Es galt weise Entscheidungen zu treffen, einen kühlen Kopf zu bewahren und trotzdem Raum für Gefühle, Bedürfnisse und Empörung zu lassen.
In allem war Gott stets präsent. Benson, Haps, Michi, Johannes, Anna und Marietta hielten zusammen. Es war der Eine, der während alle andere die Köpfe hängen ließen, ein Loblied anstimmte, eine Andere, die die faulenzende Meute zum Sport aufraffen konnte, wieder ein Anderer, der zu beten anfing, als niemand mehr etwas zu sagen hatte.
Geschwister gehören zusammen; Jeder für Jeden! Das zeigen die Kenia-Armbänder. Benson hat sie bei sengender Hitze im Wildpark fertigen lassen, als er getrennt von der in der Unterkunft ausharrenden Gruppe war. Man war verbunden, nicht nur durch die vom spärlichen Strom abhängige Handyverbindung. Man war verbunden, in Gedanken und Gebet.
Das Auto ist wieder heil, die Gruppe stärker als zuvor. Die Reise geht weiter.
Von Marietta
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